Rebsorte des Monats

Silvaner

Die Rebsorte ist vielerorts anzutreffen. Auf dem Weg nach Italien kurz von der Brennerautbahn einen Stop im Eisacktal zum Törggelen, im Kanton Wallis auf ein Raclette oder in Colmar auf einen Munsterkäse – Silvaner ist mit dabei und stets in den Vinotheken und Restaurants zu erhalten. Ganz zu schweigen vom Fränkischen.
Silvaner liefert meist säurearme, würzige Weine mit leiser, verhaltener Aromatik – als vorlaute Aromabombe taugt sie nicht. Und genau das macht sie u.a. in der Speisenbegleitung so spannend.
Ein guter Silvaner begleitet gerne dezent und gekonnt von hinten heraus, ohne sich als Marktschreier unbeliebt zu machen. Daneben saugt die Rebsorte gerne die Mineralstoffe des Bodens auf und der Winzer bringt diese Mineralik in den würzigen Weinen unter, was wiederum eine zusätzliche Dimension für die Speise-Wein-Kombination liefert – wow.
Im vinophilen Frankreich wurde sie kürzlich mit einem Grand Cru in der Lage Zotenberg im Elsaß in den dortigen Club der Besten geadelt. Großen Gewächs-Status hat sie auch in Franken – ein Escherndorfer Lump- oder Würzburger Stein- Silvaner ist immer Signatur für die fränkische Machbarkeit und DNA.
Eine weitere geschichtliche Anekdote führt zu Johann Wolfgang von Goethe der eine besondere Vorliebe für den Frankenwein hatte, der in der Region um Würzburg angebaut wird. Goethe schätzte den Silvaner und schrieb sogar Gedichte darüber. Die Stadt Würzburg ehrt ihn bis heute mit verschiedenen Denkmälern und Gedenkstätten.
Eine abwechslungsreiche Rebsorte, die in allen Qualitäten ausgezeichneten Weingenuss verspricht und als Speisenbegleiter einen prima Allrounder abgibt. Schmeckt garantiert auch außerhalb der Spargelzeit. Als Alternative für den allseits beliebten Grauburgunder liefert Silvaner eine hervorragende Abwechslung und Erweiterung im Spektrum der vielseitigen Weine.